Zahlen, Daten, Fakten
Digitalisierung in der Region
Ergebnisse der IHK-Umfrage:
Vielen mangelt es an Zeit und Fachkräften
Im August wurde eine Umfrage zum Stand der Digitalisierung der Unternehmen in der Region Nordhessen und Marburg gemacht. Folgende Kernaussagen haben sich daraus ergeben: …
→ 66 Prozent der Unternehmen mangelt es
eher an den persönlichen und zeitlichen Ressourcen für die
Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen.
→ Nur 26 Prozent nennen
Finanzierungsprobleme als Hemmnis für
Digitalisierungsmaßnahmen.
→ 48 Prozent geben an, dass der Zugang
zur Breitbandinfrastruktur „gut“ bis „sehr gut“ ist.
→ 68 Prozent der Unternehmen sehen die
Verfügbarkeit von Fachkräften als „nicht besonders gut“ oder
„überhaupt nicht gut“ an.
→ 85 Prozent der Unternehmen sind der
Auffassung, dass dem Ausbau der Breitband-Infrastruktur eine
hohe Priorität beigemessen werden sollte.
→ 82 Prozent würden
Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme für
Digitalisierungsinitiativen nutzen.
→ 84 Prozent legen Wert auf
branchenspezifische Informations- und
Vernetzungsveranstaltungen.
→ 85 Prozent würden
Weiterbildungsangebote zu digitalen Technologien (zum Beispiel
Cloud, Big Data, Social Media) in Anspruch nehmen.
→ 88 Prozent der Unternehmen benötigen
Informations- und Beratungsangebote zu IT-Sicherheit und
Datenschutz.
Technologien
Den Trends gemeinsam auf der Spur
Wie lauten die wichtigsten Trends und welche Geschäftsmodelle ergeben sich daraus? Für Unternehmer sind das entscheidende Fragen. Aus diesem Grund lud die IHK am 14. März zum FUTURE LAB: Neue Technologien ein. In Form eines Barcamps konnten die Teilnehmer erörtern, welche Wissenslücken sie im Bereich der neuen Technologien gern schließen würden und wie man dies gemeinsam angehen kann. Die Teilnehmer bestimmten im Plenum zum festgelegten Rahmenthema spontan mögliche Unterthemen, die intensiver betrachtet werden sollten. Diese wurden anschließend in Arbeitsgruppen diskutiert. So ermöglicht ein Barcamp, auch Unkonferenz genannt, einen Wissensaustausch ohne spezifische Vorgaben. …
Abschließend präsentierten die Teilnehmer die Ergebnisse in
großer Runde. Durch das Future Lab führte Oliver Gerstheimer,
Managing Director der Kasseler Chilli Mind GmbH.
Beratungsleistungen zu neuen Technologien
werden darüber hinaus durch die Kooperation der
Innovationsteams der zehn hessischen IHKs (IHK
Hessen-innovativ) in einem breiten Spektrum möglich.
Netzwerke
Austauschen, lernen, Synergien schaffen
„Ich kenne da jemanden, der jemanden kennt.“ Wie wichtig heutzutage persönliche Netzwerke sind, wird kaum bezweifelt. Die bevorstehenden Veränderungen und Herausforderungen können am besten gemeinsam bewältigt werden. Der Netzwerkgedanke wird vorangetrieben, um den Austausch und Kooperationen zu fördern. Die IHK organisiert Arbeitskreise und Erfahrungsaustausche, in denen Unternehmensvertreter und auch Wissenschaftler zusammenkommen. …
Beispielhaft seien hier der Arbeitskreis zum 3D-Druck von Metallen sowie der Arbeitskreis zur Prozesssicherheit in der Schraubtechnik genannt. Im ersten Fall handelt es sich um eine der Kerntechnologien in der Industrie 4.0 und im anderen Fall spielen neben der Schraubtechnik vorausschauendes Qualitätsmanagement und die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) eine zentrale Rolle.
IT-Sicherheit
Gewappnet gegen Kriminelle
aus dem Cyberspace
Kaum ein Unternehmen kommt heutzutage noch ohne ein IT-System aus. Unabhängig von Branche und Unternehmensgröße nimmt die Vernetzung ständig zu. Doch mit all den Segnungen, die eine funktionierende IT-Infrastruktur mit sich bringt, steigt das Risiko, Opfer von Viren, Würmern oder Datendiebstahl zu werden. Deshalb muss das Thema Sicherheit für jedes Unternehmen, jeden Verantwortlichen und jeden Mitarbeiter als das erkannt werden, was es ist: eine betriebliche und existenzielle Notwendigkeit. …
Die IHK Kassel-Marburg bot den Unternehmen eine Reihe von Veranstaltungsformaten, um auf allen Ebenen das notwendige Know-how zur Verfügung zu stellen. Das Portfolio beinhaltet Informationsveranstaltungen wie zum Beispiel ein Business Lunch: Cyber-Security Ende September, Einmal Blockchain zum Mitnehmen, bitte im Mai und im Oktober bis hin zu einem Pentester Workshop, in dem die Teilnehmer lernten, wie sie mit geeigneter Software ihr eigenes IT-System auf Sicherheit überprüfen können.
Digitale Services
Es wird immer digitaler
Die IHK Kassel-Marburg stellt sukzessive ihre Serviceangebote
auch digital zur Verfügung. Dort, wo es möglich ist, werden
analoge Services nach einer Übergangsfrist eingestellt. Hier
exemplarisch drei Beispiele:
→ IHK24
Egal, ob es um einen Antrag zur Beitragsfreistellung
oder die Überprüfung eines Firmennamens auf Zulässigkeit geht
– alle digitalen Services sind im Internetangebot der IHK
Kassel-Marburg zu finden. Möchte man zum Beispiel seinen
aktuellen IHK-Beitrag ermitteln, eignet sich dafür ganz
einfach unser neuer IHK-Beitragsrechner.
…
→ IHK-Bildungsportal
Mit dem IHK-Bildungsportal bietet die
IHK Betrieben, Ausbildern, Auszubildenden und Prüfern eine
Plattform, über die viele Ausbildungs- und
Prüfungsangelegenheiten bequem abgewickelt werden können. Hier
hat man jederzeit Zugriff auf die bei der IHK gespeicherten
Daten rund um die Ausbildung. Betriebe können Ausbildungs- und
Umschulungsverträge ausfüllen, Azubis Ausbildungsnachweise
führen, Prüfer Projektarbeiten genehmigen und noch vieles
mehr. Erreichbar ist das IHK-Bildungsportal unter
bildung.kassel.ihk.de
→ eUZ (Elektronisches Ursprungszeugnis)
Die webbasierte
Anwendung eUZ ermöglicht den Unternehmen, Ursprungszeugnisse
und andere Außenwirtschaftsdokumente wie Handelsrechnungen
und Lieferantenerklärungen via Internet zu beantragen und im
Selbstdruckverfahren auszudrucken. Die IHK-Signaturanwendung
ist unter
euz.ihk.de
erreichbar.
Qualifizierung
Weiterkommen durch Weiterbildung
In Abstimmung mit dem federführenden Bereich Aus- und Weiterbildung wurde eine umfassende Initiative gestartet, um zeitgemäße Qualifizierungsmaßnahmen für die digitalisierte Berufswelt auf den Weg zu bringen. Dazu gehören die Umsetzung der Zusatzqualifikationen in den Metall- und Elektro-Berufen und Mechatroniker für Auszubildende ebenso wie die intensive Informationsarbeit für den neuen Ausbildungsberuf e-Commerce Kaufmann. Hinzu kommen die beiden Zertifikatslehrgänge Azubi in der Industrie 4.0 und Fachkraft in der Industrie 4.0 sowie die Aufstiegsweiterbildung Fachkraft für Produktionsorganisation. …
Zur Stärkung der digitalen Kompetenz von Auszubildenden fand
2019 ein Pilotprojekt für Azubis und Ausbilder statt, das ab
2020 verstetigt werden soll. Seit Herbst 2019 werden
regelmäßige
Werkstattgespräche mit Berufsschulen und Bildungsträgern
zur digitalen Qualifizierung
organisiert, um die oben genannten Qualifizierungsangebote zu
etablieren. Der
IHK-Bildungskongress Zukunft.Bildung am 30.
Oktober machte die gesamte Problematik um die Digitalisierung
der Aus- und Weiterbildung zum Schwerpunktthema.
Die IHK hat 2019 unter der Marke
Wirtschaft digital insgesamt 44
Informationsveranstaltungen, Seminare und Workshops zu einem
breiten Spektrum an Digitalisierungsthemen organisiert, so zum
Beispiel die Veranstaltungen
Zukunft Großhandel, Onlinerecht, Webseiten-Checks,
Methodenpass (IHK): Hybrid – optimale Integration von
„Agile“ in das Projektmanagement als Schlüssel für die
Digitalisierung, Digitalisierung im Vertrieb - CRM, Apps &
Co. sowie dem Methodenpass (IHK):
Geschäftsmodellinnovationen.
Fördermittelberatung
Staat unterstützt Mut zur Digitalisierung
Staatliche Unterstützung für Digitalisierungsmaßnahmen gibt es als Beratungszuschuss („go-digital“ und „RKW Beratungsförderung zur Digitalisierung“), aber auch in Form von Zuschüssen zu Digitalisierungsinvestitionen („Digi-Zuschuss Hessen“) sowie als F&E („Modellhafte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben“). Durch eine enge Kooperation mit den Institutionen von Land und Bund ist die IHK Kassel-Marburg in der Lage, Unternehmer bei einer Vorauswahl zu infrage kommenden Förderprogrammen für ihr Projekt zu unterstützen. Weitere Informationen sind unter www.ihk-kassel.de/digitalisierung-foerderung zu finden.