Zahlen, Daten, Fakten
Transfer Hochschule - Unternehmen

Wissenschaft trifft Wirtschaft
Eine Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen bringt gerade kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit geringeren Möglichkeiten für Forschung und Entwicklung (F&E) große Vorteile. Expertenwissen zu Fragestellungen bei der Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen können dadurch zielgerichtet ins Unternehmen getragen werden. Gemeinsam mit den Lehrstühlen der Hochschulen organisiert die IHK Kassel-Marburg Austausche, zum Beispiel Laborgespräche , um den aktuellen Stand von Forschung und Entwicklung zu vermitteln. …
Die Teilnehmer diskutieren, wie durch Innovationen die
industrielle Zukunft gestaltet werden kann. Zudem unterstützt
die IHK Unternehmer mit individueller Beratung zu
Kooperationsmöglichkeiten und hilft bei der Suche nach
Ansprechpartnern für Forschungsthemen.
Ebenfalls dem Wissenschaft-Praxis-Dialog dient das Format
Innovationsfrühstück, das mehrmals im Jahr im Science Park
Kassel stattfindet und die Vernetzung von Wissenschaftlern und
Unternehmensvertretern fördern möchte.

IHK Kassel-Marburg zeichnet Nachwuchswissenschaftler aus
Die IHK Kassel-Marburg vergibt jedes Jahr in Zusammenarbeit mit den beiden Universitäten Kassel und Marburg den IHK-Wissenschafts- sowie den IHK-Förderpreis. In diesem Jahr hatte die Jury insgesamt 18 Arbeiten zu begutachten. Der mit 5200 Euro dotierte IHK-Wissenschaftspreis ging an Dr. Thorge Brünig von der Universität Kassel. Er hat erforscht, welche Substanzen und Mittel helfen können, Energie einzusparen und effizienter zu nutzen. „Solche Erkenntnisse sind es, von denen wichtige Impulse für die gesamte Region ausgehen“, betonte Jurymitglied Markus Strotmann, Vorstandsmitglied der B. Braun Melsungen AG, in seiner Laudatio. …
Den mit 1600 Euro dotierten IHK-Förderpreis vergab die Jury
in diesem Jahr an die Wirtschaftspsychologin Sandra Kunkel
für ihre Masterarbeit „Zur Psychologie des Sammelns und
Kaufens von Contemporary Art“. „Die Preisträgerin hat sich
einer Konsumentengruppe angenähert, von der man sagen kann,
dass sie ebenso zahlungskräftig wie diskret agiert“, sagte
Laudatorin Julia Esterer, geschäftsführende Gesellschafterin
der Dr.-Ing. Ulrich Esterer GmbH & Co. Fahrzeugaufbauten und
Anlagen KG in Helsa.
Die Jury zeigte sich von der Bandbreite
der eingereichten Arbeiten beeindruckt. Unter anderem ging
es um die Akzeptanz neuer Technologien, das Optimieren von
Werkstoffen und Untersuchungen zu speziellen
Materialeigenschaften. „Die Forschungen belegen hervorragend
die Qualität und den Praxisbezug der Lehre“, lobte Julia
Esterer.
Die Vergabe des IHK-Wissenschafts- und des IHK-Förderpreises
ist seit 1984 ein wichtiges Gemeinschaftsprojekt, das für
die enge Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft in
Nordhessen steht.
Interessenvertretung
Sprachrohr der Wirtschaft
Aufgabe der IHK ist unter anderem das Abwägen und Kommunizieren des Gesamtinteresses der gewerblichen Wirtschaft auf Grundlage des IHK-Gesetzes. Zum Beispiel bündelt und artikuliert der Ausschuss für Industrie und Außenwirtschaft der IHK Kassel-Marburg teils unterschiedliche Interessen. Dort werden in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Akteuren strategische Leitlinien verfasst, die als Grundlage für zukünftiges Handeln dienen und die Akzeptanz in der Region fördern. Um stetig und zielgerichtet für unsere Mitgliedsunternehmen wirken zu können und im Austausch mit der Politik faktenbasierte Argumente vorzubringen, hat die IHK zum Beispiel im Sommer 2019 einen Ist-Stand der Digitalisierung in den Unternehmen in Nordhessen und dem Altkreis Marburg abgefragt. Analog werden regelmäßig Stellungnahmen zu wirtschaftspolitischen Positionen erstellt und Beschlüsse vorbereitet wie beispielsweise zu den Erfordernissen der Wirtschaft im Bereich der Digitalisierung im August 2019.
Umwelt und Energie
Auf die Verpackung kommt es an
Für viele Unternehmen ist die Vielzahl an umweltrechtlichen Regelungen unüberschaubar geworden. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen greifen auf das Beratungsangebot ihrer IHK zurück. Im Abfallbereich stehen derzeit insbesondere das ElektroG, das das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltgerechte Entsorgung von elektronischen Produkten regelt, sowie das neue Verpackungsgesetz, das am 1. Januar 2019 die Verpackungsverordnung abgelöst hat, im Fokus. …
Das Verpackungsgesetz regelt für alle Unternehmen, die mit Ware befüllte Verpackungen in Verkehr bringen und deren Verpackung beim Endverbraucher als Abfall anfällt, den zwingenden Anschluss an eines der Dualen Systeme zur Finanzierung der Entsorgungskosten und die Registrierung im neu geschaffenen Verpackungsregister. Das Gesetz richtet sich an Hersteller, (Online-) Händler und Importeure. Am 6. Juni fand eine hessenweite Veranstaltung zum neuen Verpackungsgesetz in der IHK Kassel-Marburg statt. Experten der Zentralen Stelle Verpackungsregister, der Reclay Group (Umwelt- und Entsorgungsmanagement) und der IHK erläuterten offene Fragen zu den Pflichten nach dem Verpackungsgesetz.
Pflichten im Umgang mit Chemikalien kennen
Unternehmen, die mit Chemikalien umgehen beziehungsweise diese herstellen oder importieren, unterliegen den komplexen Regelungen des EU-Chemikalienrechts (REACH-Verordnung, CLP-Verordnung). Am 28. November fand die jährliche Veranstaltung mit Experten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA zum Thema REACH: Wer hat welche Pflichten als Hersteller, Importeur und Händler? statt, die das Informationsangebot der IHK Kassel-Marburg abrundet.
EMAS-Registrierungsstelle für ganz Hessen
Als hessische EMAS-Registrierungsstelle nimmt die IHK Kassel-Marburg die hoheitlichen Aufgaben der Registerführung nach der EMAS-Verordnung und dem Umweltauditgesetz für teilnehmende Unternehmen in ganz Hessen wahr. Das freiwillige und weltweit anspruchsvollste Umweltmanagementsystem EMAS (Eco Management and Audit Scheme) führt dazu, dass Unternehmen ihren betrieblichen Umweltschutz eigenverantwortlich über das gesetzlich geforderte Maß hinaus kontinuierlich verbessern, und dies von einem unabhängigen Umweltgutachter in regelmäßigen Abständen validieren lassen. …
Unternehmen, die die strengen Anforderungen an eine EMAS-Registrierung erfüllen, werden mit dem EU-Label ausgezeichnet. In jährlich veröffentlichten Umwelterklärungen berichten die Teilnehmer an EMAS über ihre selbst gesteckten Umweltziele und deren Umsetzung. Die IHK Kassel-Marburg gibt Betrieben, die EMAS einführen möchten, Hilfestellungen zu den Voraussetzungen einer Eintragung im EMAS-Register und kommuniziert mit Behörden und Umweltgutachtern hinsichtlich der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Nähere Informationen sind unter www.emas.de und www.emas-register.de zu finden.
Vollversammlung beschließt zehn Prüfsteine für eine tragfähige CO2-Bepreisung
Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussion über ein Klimaschutzgesetz haben sich im Jahr 2019 viele Unternehmen an die IHK Kassel-Marburg gewandt, um sich über die betrieblichen Auswirkungen einer CO2-Bepreisung zu informieren. Neben den allgemeinen Beratungen im Energiebereich wurde insbesondere zu Fördermitteln bei Energieeffizienzmaßnahmen informiert. Bei einer Steigerung der Energieeffizienz spielen sowohl ökologische Aspekte als auch ökonomische eine große Rolle. Gerade die Energiekosten können für Unternehmen zu einer finanziellen Belastung werden. …
Darüber hinaus hat die IHK-Vollversammlung im September zehn Prüfsteine für eine tragfähige CO2-Bepreisung beschlossen. Die Ziele: die Wirtschaft unter dem Strich nicht zusätzlich belasten, energieintensive Unternehmen besonders schützen. Überdies soll jedes Instrument effektiv im Sinne einer CO2-Minderung und kosteneffizient sein. Im Vorfeld hatte der Leiter des Bereichs Energie, Umwelt, Industrie im Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Dr. Hermann Hüwels, die Unternehmer der Vollversammlung über einen wirtschaftlich tragfähigen Klimaschutz informiert. „Zwar kann eine zusätzliche CO2-Bepreisung als ergänzendes Instrument helfen, die Klimaziele zu erreichen“, sagte Hüwels. „Häufig wird aber übersehen, dass etliche Betriebe aus der Energiewirtschaft und der Industrie mit dem EU-Emissionshandel bereits einer funktionierenden CO2-Bepreisung unterworfen sind.“ Die aktuelle Diskussion sollte daher die Bereiche Verkehr, Wärme und Landwirtschaft in den Fokus nehmen. „Aber auch hier wirken bereits Maßnahmen, die zu einer mittelbaren CO2-Bepreisung führen, beispielsweise die Ökosteuer, die E-Auto-Prämie oder Zuschüsse für klimafreundliche Heizungen“, schränkte Hüwels ein. Insgesamt seien Unternehmen schon mit einer Vielzahl von Regelungen im Energiebereich konfrontiert. Für sie wäre es wichtig, dass die Politik zunächst prüft, ob eine Anpassung bestehender Instrumente ausreichend ist, um die Klimaziele zu erreichen. „Gleichwohl bietet die Debatte auch die Chance, das gesamte System der staatlichen Abgaben und Umlagen zu vereinfachen“, betonte der DIHK-Experte. „Denn wichtig wäre, die Wirtschaft vor allem bei staatlich induzierten Energiepreisbestandteilen und Bürokratie zu entlasten.“ Schließlich schultern die Unternehmen hierzulande bereits jetzt mit die höchsten Strompreise in Europa.
Zukunft durch Industrie

Den Trends gemeinsam auf der Spur
Für die Industrie spielen IT-Sicherheit, Robotik, Internet of Things (IoT) und 3D-Druck eine wesentliche Rolle. Die IHK bietet zu diesen Themen neben individueller Beratung Workshops, Seminare und Erfahrungsaustausche an. Anfang 2019 fand das FUTURE LAB: Neue Technologien statt. Es ging darum, was die technologische Zukunft bringt. So wurde erörtert, was die drängendsten Fragen im Bereich der neuen Technologien sind und wie man sie gemeinsam angehen kann. Im Format eines Barcamps wurden Fragen nach den Auswirkungen von künstlicher Intelligenz, 3D-Druck, Blockchain und Bildung thematisiert. …
In Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fand vom 9. bis 24. September die Woche der Industrie 2019 statt. Neben einem Workshop zur optimalen Integration von agilen Methoden in das klassische Projektmanagement gab es ein Werkstattgespräch in der Modellfabrik µPlant der Universität Kassel (Prof. Dr. Kroll, Fachgebiet Mess- und Regelungstechnik) sowie einen Unternehmensbesuch zum Thema Automatisierung bei der Asteelflash Hersfeld GmbH.
Industriebroschüre
Die Arbeitswelt von morgen im Fokus
Bereits zum dritten Mal präsentieren sich Hersteller und
Produzenten aus der Region in der Broschüre Industrie in
Nordhessen und Marburg. Sie zeigt einmal mehr, wie
vielseitig und attraktiv der heimische Industriesektor ist.
Nachdem in der zweiten Auflage der Blick besonders auf die
Digitalisierung dieses Wirtschaftszweigs fokussiert worden
ist, liegt der Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe auf der
Arbeitswelt von morgen sowie der Ausbildung und
Qualifizierung von Fachkräften. Die Printversion kann bei
der IHK Kassel-Marburg angefordert werden. Erstmals können sich zudem Hersteller und
Produzenten aus der Region auf der Online-Plattform
www.ihk-kassel.de/treffpunkt-industrie
präsentieren.
Innovationsberatung
Stets auf dem aktuellen Stand sein
Die Innovationsberatung der IHK Kassel-Marburg informiert darüber, welche Auswirkungen neue technologische Trends haben. Sie hilft bei der Suche nach Kooperationspartnern und gibt Tipps zu gewerblichen Schutzrechten wie zum Beispiel zu Patenten und Gebrauchsmustern. Zu folgenden Themenfeldern unterstützt die Innovationsberatung Unternehmer kostenlos durch eine Erstberatung: Methodenkompetenz im Innovationsprozess, Digitalisierung, Produktsicherheitsrecht (CE-Kennzeichnung, Produkthaftung u. a.), Finanzierungsfragen zu FuE-Projekten und Managementsysteme. …
Des Weiteren informiert die Innovationsberatung Unternehmer und Existenzgründer persönlich und bietet Veranstaltungen, Workshops sowie Sprechtage an. Sie organisiert unter anderem Erfahrungsaustauschkreise sowie Gruppenberatungen und gibt Hinweise zu aktuellen Themen und Terminen im IHK-Magazin Wirtschaft Nordhessen und in anderen Medien. Als Mitglied des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK) hat die IHK Kassel-Marburg die Möglichkeit, ihre Dienstleistungen hessenweit anzubieten.